Regisseur
Graeme Harper wurde am 11. März 1945 in St Albans, Hertfordshire, England geboren. Schon früh sammelte er erste Erfahrungen im britischen Fernsehen – zunächst als Kinderdarsteller, unter anderem in der Serie The Pickwick Papers (1955) und der BBC-Adaption von The Silver Sword. Doch statt einer Schauspielkarriere schlug Harper einen Weg hinter die Kamera ein und begann in den 1960er-Jahren bei der BBC als Floor Assistant.

Sein Interesse für die Regie entwickelte sich während seiner Zeit als Assistent bei verschiedenen Fernsehproduktionen. In den folgenden Jahren arbeitete er sich über Stationen als Assistant Floor Manager und Regieassistent stetig nach oben. Schließlich durchlief er das renommierte Regie-Trainingsprogramm der BBC und feierte sein Regiedebüt mit Folgen der Krankenhausserie Angels.
Besondere Bekanntheit erlangte Harper durch seine Arbeiten an der Kultserie Doctor Who. Er gilt als der einzige Regisseur, der sowohl in der klassischen Ära der Serie (1963–1989) als auch in der modernen Neuauflage (ab 2005) Regie führte. Sein Stil zeichnete sich stets durch ein starkes Gespür für Spannung, visuelle Dynamik und die geschickte Umsetzung von Action-Sequenzen aus – auch unter den oft schwierigen Produktionsbedingungen früherer Jahrzehnte.
Seinen ersten großen Beitrag zu Doctor Who leistete er 1984 mit der Regie des Vierteilers The Caves of Androzani – einer Folge, die von Fans und Kritikern häufig als eine der besten Episoden der klassischen Serie bezeichnet wird. Im Jahr darauf übernahm er auch die Regie von Revelation of the Daleks, einer düsteren Geschichte mit dem sechsten Doctor, Colin Baker.
Nach dem Ende der klassischen Serie kehrte Harper 2006 zur neuen Doctor Who-Serie zurück und inszenierte mehrere bedeutende Episoden mit David Tennant als zehntem Doctor. Dazu gehören unter anderem Rise of the Cybermen / The Age of Steel, Army of Ghosts / Doomsday, Utopia, sowie das vielgelobte Special The Waters of Mars aus dem Jahr 2009. Letzteres wurde nicht nur für seine packende Atmosphäre, sondern auch für seine emotionale Tiefe gelobt.
Insgesamt brachte Harper seine Handschrift in mehr als einem Dutzend Episoden der modernen Serie ein. Er wurde dabei für seine sorgfältige Vorbereitung, insbesondere im Umgang mit Spezialeffekten, sowie seine Fähigkeit gelobt, auch unter Budgetbeschränkungen herausragende visuelle Ergebnisse zu erzielen. Neben Doctor Who arbeitete Harper auch an zahlreichen anderen Serienproduktionen für die BBC und das britische Fernsehen, darunter Casualty, Holby City, The Bill und Grange Hill.
Graeme Harper hat sich mit seiner Arbeit einen festen Platz in der Geschichte des britischen Fernsehens erarbeitet – nicht nur als erfahrener und talentierter Regisseur, sondern auch als einer der prägenden kreativen Köpfe hinter einem der langlebigsten Science-Fiction-Franchises der Welt.
Es ist uns eine besondere Ehre Graeme Harper auf der diesjährigen TimeLash zu begrüssen.